Borreliose-Erkrankung bei Kindern
Borreliose-Kinder brauchen Glück, doppelt und dreifach
Kinder mit Borreliose - was ist daran besonderes, fragte unser Berater Paul Szasz im Vorwort zu unserem Spezialheft BORRELIOSE WISSEN KINDER. Viele einschlägige Ratgeberseiten stellen das Thema einfach, klar unproblematisch dar. Die Diagnose sei einfach, weil Wanderröte, Gesichtslähmung oder Knieerguss leicht zu erkennen seien. Antibiotika über zwei Wochen würden immer helfen. Nur bei Gelenkschmerzen wäre schon mal ein zweiter Durchgang nötig.
Schön wäre es, wenn die Welt so einfach wäre. Was aber ist mit den Kindern, die keine Wanderröte oder Gesichtslähmung hatten, aber einige Wochen nach einem Zeckenstich Schmerzen bekommen, andauernd müde sind, in der Schule nicht mithalten können oder sonstige diffuse Beschwerden entwickeln? Was ist mit den Kindern, die aus der Angst des Arztes und der Eltern vor Antibiotika-Nebenwirkungen auch bei erkannter Wanderröte keine frühzeitige Behandlung bekommen oder nur zu kurz und/oder zu niedrig dosiert? Was ist mit den Kindern, die nach "leitliniengerechter" Therapie weiter Beschwerden haben, aber nach Meinung der Klinik geheilt sind? Wie gehen diese Kinder mit der Erwartung um, wieder "normal" zu funktionieren, da ihre Beschwerden nicht sein dürfen?
Wenn sie Glück haben, kümmern sich engagierte Eltern darum, eine weitere Therapie bei kompetenten Ärzten zu bekommen. Leider trauen sich sogar viele Ärzte, die Erfahrung bei Erwachsenen mit Borreliose haben, nicht an die Behandlung von Kindern heran. Da wird die Suche nach einem Arzt zur besonderen Herausforderung. Noch viel schwieriger ist es, Verständnis in der Schule, bei Freunden und Bekannten zu erreichen, weil die Krankheit in ihren schweren Auswirkungen so wenig bekannt ist. Und ganz schlimm wird es, wenn Kinder zum Gegenstand und Opfer des Medizinerstreits werden, die um die Borreliose tobt.
Hoffentlich können wir mit unserem Spezialheft einen Beitrag dazu leisten, dass in Zukunft dem einen oder anderen Kind schneller geholfen wird und dass sie von ihrer Umwelt mehr Verständnis erfahren. Langfristig muss es möglich sein, dass alle Kinder, die von Borreliose betroffen sind, eine konsequente und wirksame Therapie bekommen - bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.
Sie können an Paul Szasz schreiben: Szasz@arcor.de
Borreliose bei Kindern - Schwangerschaft
Viele nützliche Informationen zum Thema Borreliose bei Kindern, in Schwangerschaft und Stillzeit finden sie in diesem Heft:
Das Heft hat 52 Seiten und ist kostenfrei beim Borreliose Bund Deutschland (zzgl. Versandkosten)
online bestellbar unter:
www.bfbd.de
E-Mail: info@borreliose-bund.de
Aus dem Inhalt:
Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Geräusche, Gerüche, Berührungen
Aufmerksamkeitsdefizit
Gleichgewicht, Gangstörungen
Rückgang schulischer Leistungen
Verlust motorischer Fähigkeiten bei Spiel, Sport, Musizieren
Angst, Depression, Psychosen, Phobien, Zwanghaftigkeit
Verlangsamung der Sprache
Persönlichkeitsveränderungen
Müdigkeit, Schweiß, Fieber
Halsschmerzen, Bauchschmerzen
Gelenk-, Muskelschmerzen, Muskelschwäche
Schlafstörungen, Herzbeschwerden
Nasennebenhöhlenschwellung
Hautveränderungen
Harndrang, Inkontinenz, Bettnässen
Bericht einer Kinderärztin über Kinder und Jugendliche
Lyme-Borreliose in Schwangerschaft und Stillzeit
Borreliose und schwanger in der 21. Woche
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